29.10. 9:45: wir stellen aus traurigem Anlass schon wieder ein Ghostbike auf


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Eines der beiden vor 10 Tagen aufgestellten Ghostbikes für zwei wenige Tage zuvor getötete RadfahrerInnen war – wie wir später erfahren haben – für einen regelmässigen CM-Mitfahrer.

Und heute morgen am 27.10. wurde auf dem Radweg in der Taborstrasse wieder ein Radfahrer von einem LKW übersehen und getötet.

Wir treffen uns am 29.10. um 9:45 am Unfallsort in der Taborstrasse 95 um ein Ghostbike aufzustellen. Die IG-Fahrrad und die Grünen werden ebenfalls vor Ort sein und in der Nähe eine Pressekonferenz abhalten.

Radfahrer werden im Verkehrsalltag ignoriert, bedroht, diszipliniert und getötet.

Diese Unfälle sind nicht „Pech“ oder unvermeidbar sondern das Ergebnis einer wahnwitzigen autozentrierten Verkehrspolitik die Radfahrer unsichtbar statt zu einem sinnvollen und gesunden Teil des Verkehrs machen will.

Vor nicht einmal 10 Tagen hat am 18.10. eine Gruppe von Wiener RadfahrerInnen zwei Ghostbikes zum Gedenken und als Mahnung für wenige Tage davor von LKWs übersehenen und getöteten RadfahrerInnen aufgestellt.

Wir wir später erfahren mussten, war einer der getöteten RadfahrerInnen ein Rad- und Umweltaktivist der ersten Stunde, der ein regelmässiger Begleiter der CriticalMass war. Wir trauern um Helmut Stockenhuber und vermissen seine bereicherende Art, aber wir finden es auch frech, ignorant und menschenverachtend, dass in Wien jährlich immer noch so viel RadfahrerInnen und FussgängerInnen durch Autos getötet und verletzt werden. Das ist nicht einfach Pech, sondern das Resultat einer wahnwitzigen und autozentrierten Verkehrsplanung, die Radfahrer ignoriert und an den Rand drängt.

Es gibt trotz jahrelanger Forderung von vielen Gruppen immer noch keine Aufklärungskampagne der Stadt Wien, die dem Fahrrad in der öffentlichen Meinung endlich den Stellenwert zuweist, den es verdient. FahrradfahrerInnen werden in der Verkehrsplanung an den Rand und aus der Wahrnehmung gedrängt, von Politikern mit beliebigen Schönwetterreden abgespeist, medial ignoriert oder als Rowdies verurteilt und tagtäglich auf der Strasse von rücksichtslosen und brutalen AutofahrerInnen gefährdet.

Die nächste CriticalMass in Wien wird sein Ghostbike besuchen und eine Gedenkminute einlegen.

Leider wurde heute morgen wieder ein Radfahrer im 2.Bezirk auf dem Radweg in der Taborstrasse von einem einbiegenden LKW übersehen und getötet.

http://derstandard.at/?url=/?id=1224776423054

Wir werden uns am Mittwoch dem 29.10 um 9:45 bei der Taborstrasse 95 treffen und ein Ghostbike errichten. Vertreter der IG-Fahrrad und der Wiener Grünen werden vor Ort eine Pressekonferenz abhalten und Forderungen an die Stadt formulieren, um Radfahrer endlich sichtbarer in den Köpfen und im Verkehr zu machen, damit nicht noch mehr RadfahrerInnen verletzt und getötet werden.

Die beiden vor 10 Tagen aufgestellten Ghostbikes stehen noch und sind mit Blumen und kerzen geschmückt. Vor allem das Rad in der Vorgartenstrasse scheint von Menschen betreut zu werden. Das in der oberen Donaustrasse liegt dafür mehr an der Hauptroute und vielleicht könnt ihr beim Vorbeifahren mal schauen, ob die Kerzen noch brennen und vielleicht sogar mal Blumen vorbeibringen.  Es wäre schön, wenn wir als Gruppe die Ghostbikes betreuen und als Mahnmal und Andenken an bekannte und unbekannte Verkehrsopfer in Wien erhalten.

Ghostbike-gallery

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40 Antworten zu “29.10. 9:45: wir stellen aus traurigem Anlass schon wieder ein Ghostbike auf”

  1. so ein scheiß!!

    ich fahre genau da jede tag vorbei. also Taborstrasse 95, die letzte (richtung stadtauswärts) einfahrt/ausfahrt vom frachtbahnhof. bin heute um 10.30 vorbeigefahren. der person lag noch da. unten von eine aludecke, nur die füße sind rausgesteckt. grauslich wars.

    dort gehört unbedingt ein GhostBike hin, ich mache gerne mit. kann am donnerstag in die BikeKitchen mahlen/sprayen.

    frage ist ob wir bis nächste CM warten mit des aufstellen oder sogar fruher. ist ja doch drei wochen. wurde eher sagen wir machen es so schnell wie möglich?

  2. Was ist da los, ist das mal wieder so ein „Gesetz der Serie“ oder wie?

    Früher hat mir das alles nichts ausgemacht, „Mich erwischt es sowieso nicht“. Nach ein paar schuldlosen Unfällen und etliche Jahre später denke ich schon anders. Ich glaube dass ich durch mein teilweise „aggressive“, bestimmtes auftreten und mir einfach meinen Raum nehme, mich nicht an den Rand drängen lasse, ein lautes Organ habe, usw. nicht schon mehr passiert ist. Solche „Ausstattungsmerkmale“ muss man als Radfahrer einfach mitbringen. Kann durchaus verstehen dass sich viele nicht trauen mit dem Rad zu fahren, auch auf Radwegen.

    Die Stadt Wien möchte den Radverkehr erhöhen und macht nichts außer Gehsteigradwege die völlig indiskutabel sind.

    Aaaaaaaahhhhhh, sory, das musste mal raus!

    Ich habe ein Bike das wir als Ghostbike verwenden können. Allerdings fehlt mir die weiße Farbe. Wie viele Dosen braucht man da? Spritzen kann ich das Bike bei mir auch.

  3. ich find das alles auch zum kotzen. Eine vernünftige Verkehrspolitik könnte soviele Verletzte und Tote vermeiden.

    Ghostbike wird am mittwoch um 9:30 aufgestellt. Wenn du das morgen machen könntest, wär das sehr gut !! eine dose reicht, allerdings muss man gegegenfalls zweimal sprühen, damit gescheit deckt, wenn der spray nicht so toll ist. (hab ich gehört 🙂 )

    details zur aufstellung hier in kürze. Dürfte ein grösserer event mit beteiligung von fahrradlobbies und politikern und presse werden.

  4. hey, da gehören politiker, arbö, öamtc etc mal unter druck gesetzt, ein fall für ig fahrrad !! ein brief/presseaussendung an die zuständigen in sachen verkehrspolitik, autolobby usw.
    bin übrigens mittwoch dabei, wo gehts los, oder ist der treffpunkt taborstrasse 95?

    soll ich das ghostbike transportieren, wo abholen?

  5. ich komm auch mit,obwohl ich keine zeit haett
    aber finds wichtig das wir doch einige sind

    und ich hab immer 2 dosen gebraucht-je seite eine
    oder ne dose lack
    sprayen geht aber schneller und ist auch schneller trocken

    danke fuers machen
    k

  6. ich erinnere daran, dass die IG-Fahrrad als „offizielle“ Errichterin des ersten Ghostbikes in Wien nachher von der MA48 mit 180€ Strafe („Entfernungskosten“) belegt wurde, also sollten sich die ghostbike-AufstellerInnen hier nicht zu öffentlich unter ihren namen outen 🙂

    Wir kämpfen hier immerhin gegen eine vorsätzlich blinde Stadtverwaltung, welche auch im konkreten Fall jahrelange ganz konkrete Warnungen zur Gefährlichkeit der Unfallstelle in den Wind geschoben hat und sich mit einem Radfahranteil von 4.7% brüstet (Im Vergleich: Kopenhagen nimmt grad viel Geld in die Hand um den Anteil von 30% auf 50% zu heben !!)

  7. ACHTUNG : das ghostbike wird um 10:00 und nicht wie zuvor angekündigt um 9:30 aufgestellt !! Treffpunkt also realerweise um 9:45, dann sind wir schon ein paar Leute, wenn die Medien und politiker eintrudeln 🙂

  8. Ich hatte sicherheitshalber zwei Dosen gekauft und auch gebraucht. Mit den Dosengeht es weitaus schneller in der Verarbeitung und Trocknung. Mit dem Pinsel ist es dafür billiger. Das GhostBike ist fertig.

  9. fand es war eine sehr sinnvolle aktion, hoffe die dikussionsrunde: zust. politiker, vertretungen die was mit dem thema zu tun haben, kommt zustande und trägt früchte.

    bitte einen radfahrer in die radkoordination im RADhaus!!!!!!

    ist so wie ein mann als frauenminister, hoffe die politik kommt wieder mal in die schiene der bürgernähe…

    mein wunsch:

    1. keine Radwegebenützungpflicht
    2. Radverkehr mit Autoverkehr gemeinsam:
    Verkehr wird langsamer und dadurch sicherer
    3. Bewusstseinsbildung anstreben:
    bei Radfahrern: daß Fußgänger auch Lebenwesen sind
    bei Autofahrern: daß Radfahrer UND Fußgänger Lebewesen sind
    UND sich bewusst werden, daß Ihr Auto sein Mordinstrument
    sein kann und dementsprechend damit umgehen sollen.
    Letzteres kann wie in Holland leicht verwiklicht werden:
    Gesetzt: der Autofahrer IST Schuld bei einem Unfall mit Fussgänger und Radfahrer,
    dann schätzt man die Blechhülle (die die anderen beiden
    Verkehrsteilnehmer nicht haben) gleich anders ein.

    Hoffe es braucht nicht mehr so bald ein Ghostbike in Wien und wo sonst

  10. Was ich für besonders Pietätlos halte ist das ÖVP und FPÖ nach den Unfällen eine Haftpflichtversicherung und Kennzeichen für Radfahrer fordern!!!
    Was hat das mit den Unfällen zu tun?
    3 Menschen, die Umweltfreundlich mit dem Rad unterwegs waren sind schuldlos gestorben, und die zwei Parteien fordern Kennzeichen und Haftpflicht. Gibt es was ärgeres?

  11. http://www.fpoe-wien.at/index.php?id=2147&backPID=2143&tt_news=22178

    Inhalt:
    FP-Madejski: Fahrrad-Sicherheitsgipfel muss Ergebnisse bringen

    Auch Radfahren gegen die Einbahn ist lebensgefährlich

    Der Fahrad-Sicherheitsgipfel ist notwendig, muss aber zählbare Ergebnisse bringen, sagt der Wiener FPÖ-Verkehrssprecher LAbg. Dr. Herbert Madejski und kündigt einen Antrag in der Sitzung des Gemeinderates am 30. Oktober an. Gemischte Rad- und Fußwege, Zweirichtungsradwege, Radfahren gegen die Einbahn und andere gefährliche Unsinnigkeiten sollen der Vergangenheit angehören.
    Die FPÖ hatte schon im Jahr 2007 einen Planungsstopp für derart gefährliche Unsinnigkeiten gefordert, was von SPÖ, ÖVP und den Grünen abgelehnt wurde. Es haben erst Menschen sterben müssen, bevor auch die anderen Parteien reagiert haben, kritisiert Madejski.
    Die FPÖ fordert aber auch weiterhin die Einführung von Nummerntafeln für jedes Rad. Oft genug käme es vor, dass rücksichtsloser Radfahrer Unfälle verursachen und Fahrerflucht begehen. Mit Nummerntafeln könnte diesen Praktiken Einhalt geboten werden. Wien soll zwar eine radfahrerfreundliche Stadt, jedoch kein Paradies für Fahrad-Rowdys sein, betont Madejski.

  12. Ich war selbst FPÖ Wähler aber bei den letzten Wahlen eben nicht mehr, weil diese Partei ist echt irgendwie unmöglich.
    Nummerntafeln für Radler ist ja echt lächerlich, wie soll das funktinieren ich habe 2 Räder brauche ich dann für jedes Rad einen Nummerntafel oder muß ich um ein Wechselkennzeichen ansuchen, es gibt noch viel mehr argumente dagegen. Wahrscheinlich ist der Madejski zu dick und kann garnet Radfahren, daher hat er eben diese Schnapsiden. Irgendwie unverständlich LKW und PKW mähen die Radler nieder und wer ist schuld eh klar die Radler. Irgendwie wie im Irrenhaus, trotz allen auch ich fahre weiter mit dem Rad in die Arbeit.

  13. Ich habe den Verkehrssprechern der ÖVP (Gerstl) und der FPÖ (Madejski) eine Mail geschrieben die ich euch nicht vorenthalten möchte.

    Sehr geehrter Herr ……….

    Wie sie wissen sind in den letzten Tagen drei Radfahrer getötet worden die sich überhaupt nichts zu Schulden kommen haben lassen. Sie haben büssen müssen weil die Verkehrs Politik in Österreich nicht gerade viel über hat für die Schwachen in einer völlig Auto Orientierten Gesellschaft.

    Ich finde es als Gipfel der Pietätlosigkeit wenn sie in diesen Zusammenhang Nummertafeln fordern. Was sollen solche Kenzeichen verhindern? Werden dann keine Radfahrer getötet? Wie schaut das den bei den Autofahrern aus, die ja bekanntlich Nummertafeln haben? Wird da keine Fahrerflucht begangen?

    Was bringen Radfahrnummertafeln? Hat die FPÖ soviel Geld das sie den unheimlich hohen Verwaltungsaufwand bezahlt?

    Wie groß sollen die Taferln sein das man sie auch von 5 Meter Entfernung erkennen kann?

    Gibt es ein (Radfahr)Land wo sie sich vielleicht Tipps holen können wie man am besten solche Kenzeichen handhabt?

    Wie machen das Länder mit einem weit höherem Radler Anteil?

    Ich habe viele Räder, gebe es dann auch Wechselkennzeichen?

    Ich schätze andere Radfahrfreundliche Länder haben eine vernünftigere Einstellung zum Fahrrad und daher auch bessere Radwege wo weniger/keine Konflikte entstehen, wo die Politik weiß was sie an Radfahrer hat, wo die Politik weiß wenn sie in gute Radfahrer Infrastruktur setzt mehr Radfahrer auf die Straße bringt, mehr Lebensqualität bringt, keine Toten, weit weniger Verletzte, weniger Feinstaub, mehr Klimaschutz, weniger Lärm, weniger Stau(Kosten), mehr Gesundheit der Bürger, in der Staatskassa bleibt mehr Geld weil Radwege kosten weit weniger, und viele Vorteile mehr……

    Das Fahrrad ist bis zu 5Km für (für mich und sehr viele anderen weit mehr Km)das Ideale Verkehrsmittel und ersetzt für viele Fahrten das Auto.

    Ich kann mir vorstellen das sie kein Alltagsradfahrer sind und daher auch nicht die oftmals Lebensgefährlichen Probleme eines Radfahrers kennen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Walter Albrecht

    P.S.: Ich werde Ihre hofendlich Radfahrfreundliche Antwort natürlich veröffentlichen bei: Critical Mass, Fahrradpass . Auch Radfahrer sind Wählerstimmen!

  14. Tut leid aber ich habe in diesem zusammenhang keine nummerntafeln gefordert! Und ich muß sie nochmals enttäuschen – ich bin ein alltagsradfahrer. Meine aussendung zu den todesfällen bezieht sich auf qualität vor quantität und ist in der ots nachzulesen.

    Lg

    Wolfgang gerstl

  15. hallo weutzi,

    weisst du auf welche presseausendung sich hr. gerstl bezieht und was er mit „qualität vor quantität“ meint? Die Aussage würde ja meine Meinung zum Thema „autos in wien“ gut treffen, aber ich weiss nicht, ob er das so gemeint hat.

    auf seiner homepage http://www.wolfgang-gerstl.at/ find ich nix dazu. (nur das Gerstl-übliche Öffi-bashing und Parkraumbewirtschaftungs-bashing – aber auch da nix neues)

    Alte Presseaussendungen von Gerstl haben aber die Kennzeichenpflicht schon zum Inhalt gemeinsam mit wettern gegen Radrowdies 🙂

    http://wien.orf.at/stories/215885
    http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/324380/index.do?from=simarchiv

    Auf der CM-Page gabs schon früher mal einen brief an gerstl 🙂

    http://www.criticalmass.at/72

    (Dort ist allgemein wenig ausser konzentriertes Öffi-bashing, Motorradlobbying und Forderung nach voller STVO für RadfahrerInnen

  16. das sind ja alles „super“-ideen von der fpö, am besten ist sie verbieten überhaupt das radfahren in wien, die fussgänger bekommen auch nummerntafeln, kinder werden angeleint und nach einbruch der dunkelheit ist ausgangssperre…..
    wenn das alles nicht so ernst und traurig wäre könnt man drüber lachen…
    in den letzten wochen sind 2 meiner freunde angefahren worden, ich selbst hatte 2 kollissionen mit pkws, ist zum glück nix passiert, aber ich hab langsam die schnautze voll! ich wusste immer,das radfahren in wien gefährlich ist, aber jetzt freut´s mich schon langsam gar nimmer fahrn. kriegt man richtig angst.

  17. Wolfgang Gerstl in nicht FPÖ, sondern ÖVP. Aber in Bezug auf perfides pro-Radfahren ist wenig Unterschied zwischen all den Autolobbyisten, denen es nur darum geht, den Gedanken der „freien Fahrt“ und „Die Strasse gehört den Autofahrern“ durchzusetzen. Und weil Radfahrer dabei irgendwo stören, aber man das nicht sagen kann, gibt es dann bei Politikern von Blau, Schwarz und natürlich auch Rot dann Aussagen, die aus folgenden Textbausteinen zusammengesetzt sind – der einfachheit halber liste ich sie gleich im richtigen dramaturgischen bogen auf.

    1 ich fahr ja selber auch jeden Tag mit dem Rad
    2 die radwege müssen wirklich verbessert werden
    3 aber die radfahrer müssen schon auch aufpassen
    4 die radfahrer müssen sich schon auch an die gesetze halten
    5 ein tempolimit für radfahrer muss man schon andenken dürfen

    was sie damit meinen, ist:

    1 radfahren ist gut für den weg vom auto zum schrebergarten
    2 baut endlich wege, wo radfahrer und fussgängerinnen eingesperrt sind und mir nicht ständig vor die motorhaube laufen
    3 selber schuld die radfahrer, wenn sie vor einem auto nicht bremsen, nur weil sie vorrang haben
    4 ich weiss zwar, dass autos gefährlicher sind und nicht mal jeder dritte vor einem Zebrastreifen oder Radweg anhält, aber ich mag keine Radfahrer und drum ziehe ich sie medial in die Nähe von Gesetzesbrechern. Autofahrer sind zwar gefährlicher und brutaler, aber die mag ich und drum sag ich viel lieber Radrowdy als Autorowdy
    5 schickt die idioten endlich in den wienerwald zum radfahren. in der stadt sollen sie ihr rad tragen. Wenn sies eilig haben, dann sollen sie gefälligst auto fahren

    Was ich gerne hören würd, das wär was in der art von:

    * Radfahren veringert Verkehrsprobleme, Parkplatzprobleme und Umweltprobleme
    * wir machen eine politik, die die aktzeptanz des radfahrern hebt und die des autofahrern senkt
    * wir schauen uns international an, wo der radverkehranteil über jener 10%-schwelle liegt, die radfahren signifikant sichbarer und sicherer macht und sehen uns an, wies dort gemacht wird
    * wir nehmen radexpertinnen in die gremien, die studien kennen und ein verkehrsbild haben, dass nicht aus dem Autowahn der 60er sondern zeitgemäss aus dem jahr 2008 ist, wo verkehrskollaps, Umweltdisaster und lebensunwerte Städte Realität geworden sind und es funktionierende und erprobte gegenstrategien gibt

  18. @peer Hallo
    Das weiß ich leider auch nicht was er da gemeint hat.
    An den letzten Brief kann ich mich auch noch erinnern.
    Mit der Antwort war er aber sehr schnell, von der FPÖ habe ich noch nichts.

    @ka
    Du hast Recht: In Wien bekommt man einen richtigen Panzer wo viele Gemeinheiten der Autler abprallen, aber manchmal nützt der Panzer auch nichts.

  19. Auch ich war am Montag den 27.10 Fahrrad-Passantin an der Unfallstelle, als das Opfer farblos zwischen LKW und Anhänger am Boden lag. Als ich die Unfallstelle erreichte, lief die Notärztin zurück zum Notarztwagen, um ein Lifepack zu holen. Da war mir schon ziemlich bewusst, dass hier in Kürze das dritte Ghostbike in Serie stehen wird. Selbst fahre ich dort täglich auf den Weg zur Arbeit hin und her. Wäre ich 10 Minuten früher an Ort und Stelle gewesen, hätte es vielleicht mich erwischt.

    Ohne zu übertreiben, ich muss mich täglich bei einer der drei Ausfahrten des Verladebahnhofs ärgern. Die Ein/Ausfahrten sind für alle Verkehrsteilnehmer ein Risiko.
    Die Werbetafeln welche das Areal verblenden bieten keinerlei Ein/Aussicht, und müssten meiner Meinung nach fallen, um einen besseren Überblick zu haben. Stattdessen vermietet man lieber die Zaunfläche zu Werbezwecke und kassiert auf Kosten der Sicherheit von Passanten auch noch ab. Wenn diese Werbeflächen nun schon stehen, so könnte man neben den Einfahrten auf unser Leid – unsere RadiQualen aufmerksam machen. Selbst wenn man wie von den Grünen gefordert, den Radweg auf die Straße verlegen würde, wären immer noch die Fußgänger stark gefährdet. Die Forderung der Grünen nach Radwegen auf der Straße befürworte ich keineswegs. Ich bin immer froh, wenn es wo einen Radweg am Gehsteig gibt, ohne Schienen, Kopfsteinpflaster, vorbei rasenden LKWs, Transporter, Busse ect.

    Nachdem es bei diesen Ausgängen des Verladebahnhofs ohnedies einen Portier gibt, wäre es sinnvoll über eine Beschrankung nachzudenken, um wenigstens Unfälle durch die ausfahrenden Fahrzeuge zu vermeiden. In diesem konkreten Fall hätte dem Opfer eine Schranke auch nichts geholfen, da der hoch zu Ross sitzende LKW-Fahrer von der Taborstraße aus in das Gelände eingebogen ist und trotz freier Sicht über den ganzen Gehsteig/Radweg den entgegenkommenden Radfahrer schlicht und ergreifend übersehen hat. Wie dies passieren konnte bleibt mir ohnedies ein Rätsel.

    Liebend gerne würde ich dort eine Zeit lang als lebendige Schranke bei herannahenden Passanten die Ein/Ausfahrt regeln, doch dies darf nur die Polizei/Feuerwehr und sonstige dazu befugte. Ich finde es schrecklich, dass man kaum Initiative/Protest zeigen darf ohne gestraft zu werden. Dass für die Entsorgung des ersten Ghostbikes 180 Euro bezahlt werden mussten, zeigt die Ernsthaftigkeit/Glaubwürdigkeit unserer Politiker, die sich ja nun so sehr für unsere Anliegen einsetzen wollen.

    Seit dem Unfall fahren manche wirklich behutsamer auf den Gehsteig zu. Es fragt sich aber nur wie lange noch? Nach wie vor gibt es genügend LKWs die den Gehsteig mit mindestens 50 km/h ohne zu schauen überfahren. Einen solchen habe ich diese Woche auch aus dem LKW geholt, um ihm die Stopptafel zu zeigen. Das einzige was aus ihm herauskam war „Tschüldigüng, nix haben gesehen Tafel…“

    Als RadfahrerIn muss man sich auch einmal bewusst machen, welche Leute es meist sind, die hinter einem Lenkrad eines LKWs sitzen. Das ist zwar sicher nicht nett, was ich jetzt schreibe, aber meiner Meinung nach sehr oft zutreffend. Wer macht schon gerne einen schlecht bezahlten Job, ist rund um die Uhr unter Zeitdruck und Schlafmangel im In/Ausland unterwegs? Jemand mit mehr Hirn hätte es sehr wahrscheinlich zu einem besseren Job gebracht. Da bleibt einem oft nur die geistige Überlegenheit zum eigenen Vorteil zu nutzen, indem man alle möglichen Mittel zum Selbstschutz anwendet. Sollte man dennoch auf Konfrontationskurs gehen, indem man einen Fahrer höflich über die örtlichen Gegebenheiten und Ereignisse aufklärt, hat man bereits verdammtes Glück gehabt, wenn dieser einsichtig ist, freundlich bleibt und nicht agressiv oder gar gewalttätig wird.

    Ich versuche solchen Leuten dies oft so zu näher zu bringen, indem ich sie frage, wie sie reagieren würden, wenn sie wüssten, dass hier auch ihre Kinder ihnen entgegen kommen könnten, bzw. nun die Tochter/der Sohn tot hätte sein können. Da sieht man selbst bei diesem Schlag Menschheit nach kurzer Sprachlosigkeit ein leichtes Rattern in den ergrauten, unterbelichteten Hirnzellen.

    Man muss ja nicht gleich eine Fahrradnummerntafel einführen, aber es sollten sich alle RadfahrerInnen erst einmal selber an der Nase packen und alles tun, um sich selbst zu schützen, bevor man auf die anderen VerkehrsteilnehmerInnen losgeht. Ich finde es erschreckend wie viele Radler mir täglich ohne Licht in düsterer Bekleidung und ohne Reflektoren entgegen kommen bzw. bei Rot über die Ampel fahren. Auch für Radfahrer gilt die StVO. Wenn wir uns schon für so schlau halten und aus Überzeugung auf ein Auto verzichten, so sollten wir uns nicht durch Missachtung sämtlicher Regeln auf die gleiche Stufe der geistig Unterbelichteten geben.

    Aus eigener Erfahrung weiß ich aber auch, dass man selbst durch gute Beleuchtung sowie vorausschauendes Fahren und die Einhaltung der Verkehrsregeln nicht gänzlich vom Unheil geschützt ist. Ich tröste mich aber mit dem Gedanken, wie es wohl wäre, wenn ich all diese Vorkehrungen nicht treffen würde.

  20. Diesen Brief schickte ich der ÖAMTC Pressestelle, Antwort werde ich auch hier reinstellen

    Hallo!

    Ich bin ein wenig bestürzt über Ihre Aussendung vom 30.11. wo es über Weitwinkelspiegel an LKWs geht.
    Begrüsse deren Anbringung natürlich, jedoch ist dies nur ein kleiner Teil den man beitragen kann.
    Was mir aber sehr an der Aussendung anstösst ist Ihre Sichtweise, bei

    „Es muss allen
    Verkehrsteilnehmern, auch Radfahrern und Fußgängern, klar sein, dass
    ein ‚aufeinander Schauen‘ im Straßenverkehr unerlässlich ist. Dazu
    gehört auch, die ‚Schwachstellen‘ des anderen zu kennen“

    Natürlich verstehe ich daß sie eine Interessensgemeinschaft für die Autofahrer und daher gegen Radfahren mit den Autos sind. So wäre das Rad nicht versteckt und sichtbar. Aber in Ihrer Sicht haben dann Autos Ihren Platz, den sie ständig unreflektiert bestauen eingeschränkt. Übrigens wie soll man als Fussgänger und Radfahrer wissen was ein Autofahrer machen will wenn ein Augenkontakt unmöglich ist, mit deren verspiegelten und verdunkelten Fenster? so viel zum „aufeinander schauen“.

    Jedoch die Formulierung, es kommen LKW und Autofahrer nicht einmal vor, nur „alle Verkehrsteilnehmer“ und explizit werden Fußgänger und Radfahrer, die IMMER die Opfer von Verkehrsunfällen sind erwähnt, also die schwächsten im Strassenverkehr teilnehmenden!!!

    Oder haben sie schon erlebt, daß ein Fussgänger, oder Radfahrer einen Autofahrer tödlich umgegangen, bzw gefahren hat. Also das stärkeverältnis Auto/LKW und Fussgänger/Radfahrer ist extremst ungleich.

    Was in Ihrer Aufgabe steht, als Interessensvertretung der Autos ist, eine Bewusstseinsbildung zu starten ,daß die mind. 1 Tonne, die die 80 kg schweren Fahrer herumführen, ein sehr gefährlicher Gegenstand ist und mit dem behutsam umgegangen werden muß, und wie ich so oft mitbekomme, der Mindestabstand wird seltenst von den Autofahrern beim überholen von Radfahrern eingehalten, so viel zum „aufeinander schauen“ und der Autofahrer sollte auch die Schwachstellen von Fussgängern und Radfahrern wissen, diese sind: beide haben keine Karosserie am Prüfstand getestet, also bitte mehr Behutsamkeit bei den Formulierungen.

    Sie machen dabei den selben Fehler wie schon die Republik Österreich nach 45, wo Opfer vergessen und manchmal zu Tätern wurden, entschuldigung der Vergleich, aber es wirkt so, ist immer einfach die stärkeren zu Vertreten.

    Übrigens möcht ich auch nicht unerwähnt lassen, ich fahre Auto, Fahrrad und manchmal auch LKW, ich kenn die Probleme im Strassenverker von allen Seiten.

    Also bitte den Autofahrern mehr Achtsamkeit empfehlen und nicht auf kosten der Schwächeren formulieren, stellen sie sich vor wie fühlt sich da ein Angehöriger? Verliehrt eine der liebsten Personen und dann wird noch auf dem herumgehackt, sehr pietätlos, wie gesagt, Radfahrer haben noch keinen LKW Fahrer getötet.

    Hier ein Link, es geht weiter:
    http://wien.orf.at/stories/318607/

    Es ist wirklich an der Zeit was zu tun.

    Sie haben die Position als ÖAMTC die Lage zu entschärfen.

    Hoffe auf Antwort

  21. @DieRadiqualen:

    Hoppala,

    Ich weiss nicht, ob ich deinen Beitrag richtig verstanden habe. Einerseits gebe ich dir voll recht, was du sagst, andererseits entgleitest du zT völlig und ich kann das nicht unwidersprochen lassen.

    Deine Aussagen über „geistig minderbemittelte“ und Leute die nicht gscheit Deutsch können und nur LKW-fahrer sind, weil sie zu doof für was anderes sind, die find ich einfach arg. LKW-fahrer ist oft ein scheiss-job. Unterbezahlt etc. Aber die Gründe, warum wer LKW-Fahrer und nicht Millionär, Univ-prof oder Anarchist geworden ist, die sind garantiert vielfältig und weit komplexer als „zu dumm“. Deine Meinung dazu finde ich elitär, darwinistisch und total vereinfachend.

    Dafür bin ich bezüglich der Gefährlichkeit des Radweges, Plakatwände etc. total bei dir.

    Ich unterstütze die Forderung der Grünen schon, dass Radwege auf die Strasse kommen. Weil Räder sind einfach Verkehr. Und wenn genug Räder auf der Strasse sind, dann – und das belegen internationale Erfahrungen und Studien – wirds auch entspannter und sicherer, weil dann RadfahrerInnen plötzlich Teil des Verkehrs werden und auch als solcher akzeptiert.

    Das Radlerinnen sich an die STVO halten müssen usw., das hat mit dem konkreten Thema wenig zu tun. Ich kenne von sehr wenigen Fällen, wo jemand verletzt/getötet wurde weil sich ein Rad nicht an die STVO gehalten hat. Darum gehts echt nicht.
    Und so einfach ist es nicht. Räder, die in der Nacht ohne Licht fahren find ich total daneben und gefährlich, aber eine RadlerIn, der es einfach stinkt, beim Überqueren der Lände 2x 5 minuten = 10minuten bei Rot zu warten (gemessen bei Siemensbrücke von 3. in den 2.) nur damit die autos völlig ungehemmt vorbeisausen können und darum bei Rot fährt, die hat mein völligstes Verständnis.

  22. Heute in der Kriehubergasse im 5 Bez. am späten Nachmittag.
    Ich für gerade vorbei.
    Schon wieder ein Unfall mit einer (Gott sei Dank) angeblich Leicht verletzen Radlerin.
    Das Rad sah aber echt arg aus.

  23. Ich wohne in der Nähe der stark befahrenen Erdberger Lände.
    Dort stand mal ein Ghostbike, einige Tage später war es abmontiert.
    Warum bloß stört es die Stadt Wien, dass an diesem schäbigen Platz ein weißes Rad steht?
    Wien ist halt ein sehr konservatives spiessiges Pflaster.

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