siehe presseaussendung
Der Umweltminister eröffnet die Bikesaison – mit Radwegombudsmann und Preisen für die fahrradfreundlichste Firma. Ein bisschen komisch und auch ein bisschen überraschend, weil wir sicher nicht sehen, dass in der Verkehrs- und Stadtpolitik endlich ein Schritt weg von der Autodominanz getan wird. Neue Einträge im Radwegnetzpapier und ein Wirtschaftswettbewerb sind hier sicher der falsche Weg. Darum wollen wir auch präsent sein und sicherstellen dass auch alle sehen, dass Radfahren mehr als nur ein PR-Gag eines Umweltministers ist. Mehr Platz für RadfahrerInnen und das nicht nur zur Fernsehterminen und nicht durch abdrängen auf Ra(n)dwege. Wir nehmen uns diesen Platz auch diesen Dienstag. Am 10.4 um 9:15 vor der Hauptunirampe !! Tallbikes, Fahnen und Pfeifen nicht vergessen 🙂
Bericht einer CM-RadlerIn:
Anlässlich einer PR-Radfahrt und Pressekonferenz des Umweltministers Pröll haben heute einige Wiener RadfahrerInnen die Radfahrt und Pressekonferenz begleitet. Tallbikes und Fahnen haben hier sicher zusätzliche Aspekte der Radkultur aufgezeigt.
Die Radfahrt ging von der Uni zur Urania und war wohl eine der gefährlichsten Radfahrten des Ministers seit langem. Ca. 20 Pressevertreter und gleichviel kritische RadfahrerInnen waren mehr als zuviel für den Radweg. Auch die Radabsperrmöglichkeiten bei der Urania hatten nicht die nötige Kapazität.
Bei der Pressekonferenz selbst stellte Hr. Pröll kurz die Wichtigkeit von Radfahren gemeinsam mit dem Ex-Radprofi Totschning und Fr. Römer von der Wirtschaftskammer vor. Hier stehen wir voll und ganz hinter Hr. Pröll. Die Massnahmen mit denen er das erreichen zu glaubt, halten wir hingegen für keineswegs zielführend. Es gibt einen bike2business-Preis, mit denen radfahrfreundliche Firmen prämiert werden. Einer der Preisträger des letzten Jahres war ein Bagger mit einem Fahrrad hinten drauf. Naja. Auch die von Fr. Römer stolz verkündete Tatsache, dass von der Wirtschaftskammer zwei (sic!!) Diensträder angeschafft wurden, hat uns nicht davon überzeugt, dass der Minister und die Wirtschaft alles mögliche und nötige tut, um den Autowahnsinn in den Städten und ganz Österreich endlich einzudämmen und die höchst nötige einschneidende Wende zu weniger Autos und mehr Radfahren einzuleiten. Es ist an der Zeit, einen Schritt in die richtige Richtung zu tun. Wir werden den Minister und die Wirschaftskammer nach dieser Pressekonferenz auch weiterhin kritisch beobachten und sie gerne wieder an die heute vor Kameras gezeigten Ambitionen erinnern. Das was wir gehört haben, ist uns wieder einmal wie eine Augenauswischerei vorgekommen. Autos werden weiterhin den Verkehr und die Städte dominieren und RadfahrerInnen und FussgängerInnen an den Rand gedrängt werden.
Von der versammelten Presse kam leider nur eine einzige Frage über die Höhe des Budgets; kritische Fragen von uns und anderen nicht-JournalistInnen wurden leider nicht zugelassen. Schade und auch ein bisschen unverständlich.
Wir haben Hr. Pröll aber zur nächsten CriticalMass eingeladen und ihm eine CM-spokecard überreicht. Es gab auch ein kurzes Gespräch mit einem Radfahraktiven aus dem Umfeld der CriticalMass. Das dabei geschossene Polaroidphoto, auf das der Radfahrer sehr stolz ist, wurde später leider versehentlich mit einem Flyer an einen Journalisten ausgeteilt. Falls das gefunden wurde, bitte an info@criticalmass mailen. Auch alle sonstigen Anfragen sind hier herzlich willkommen.
Ein Kompliment an einige Vertreterinnen des Lebensministerium, die sehr nett waren und uns sogar Pressephotos mit uns versprochen haben. Wir freuen uns darauf 🙂