CM ist nicht offiziell


peer 3.2007 zur Frage ob etablierte politische Organisationen bei der CM mitmachen sollen.

ich selbst bin ja in bezug auf die CriticalMass eher gegen die klassische politische vernetzung und einbindung vieler politischer gruppen in die planung. Für mich ist CriticalMass etwas, das von der Basis und der Strasse kommt und nicht von bereits bestehenden politischen Gruppen. Wenn vertreter von diversen Gruppen die CM gut finden, dann ist das super und dann sollen sie beim flyer-machen mittun und auch geld bringen und vor allem beim mobilisieren mithelfen.

Aber sonst sollten sich einfach leute treffen, die CM wichtig finden und flyer machen,verteilen und zur criticalmass aufrufen ! Beim ersten Mal sinds 20 Leute, beim zweiten Mal 40 und dann gehts los. In Wien im Juni waren wir 10 Leute oder so 😉

Wenn man etablierte Gruppen offiziell einbinden will, beschneidet man sich selbst in den Möglichkeiten, weil jede Gruppe sich fürchtet, durch Gesetzesübertretungen (Aufruf zu einer unangemeldeten Demo, Radwegbenutzungspflicht etc.) in Verruf zu geraten.

CriticalMass hat dieses Problem nicht. CM ist kein Verrein, keine Organisation und ruft auch zu keiner Demonstration auf, sondern nimmt sich einfach Platz auf der Strasse, der durch Verkehrsplanung und -realität verweigert wird.

CriticalMass fordert nicht, sondern sie tut 🙂

Und das ist ein sehr sehr wichtiger Punkt. Eine Radfahrveranstaltung mit Einbindung von politischen Parteien oder Magistratsabteilungen ist definitiv keine CriticalMass mehr. Das ist sehr wichtig. CriticalMass ist Aktionismus und Tun. Ohne vorher fragen und ohne anmelden. Darum gehts !! Weil wir haben es satt, dass nach 30 Jahren permanenter Forderungen und Versprechen die Städte immer noch Rund um Autos funktionieren und die RadfahrerInnen an den Rand gedrängt werden.

Wir nehmen uns den Platz, der uns zusteht.

Ich glaube, eine der permanenten Gefahren der CM ist, dass sie von etablierten Gruppen vereinnahmt wird oder sich zu sehr an diese anlehnt. (Die andere Gefahr ist natürlich zu einer rein autonomen Machtdemonstration zu verkommen).
Unsere Erfahrung in Wien zeigt, dass man darauf am Anfang vielleicht ein bisschen schauen muss, aber dass es defacto kein Problem ist. Die Leute nehmen CriticalMass ohnehin sehr gut an. Brauchen halt ein bisschen.

also für die CriticalMass brauchts mal Leute, die anfangen und plakatieren und andere Leute motivieren. Und alle, die das gut finden, sollen mitfahren und die dies „prinzipiell gut finden, aber da muss man aufpassen dass nicht …“ die sollen daheim im grünen büro bleiben 🙂

criticalmass ist hauptsächlich radfahren und bestenfalls nebensächlich politisch reden 🙂 zumindest braucht die critical mass leute, die das so sehen. und vermutlich auch andere 😉


Eine Antwort zu “CM ist nicht offiziell”

  1. eine CM völlig unorganisiert darzustellen und als zufällige anhäufung von radfahererInnen anzusehen klingt zwar toll, ist aber meines wissens nach kaum wo realität.

    die intensivste koordination mit der polizei gibt es in wien.
    es ist auch von der teilnehmerInnen-zahl die größte CM in österreich.

    die zusammenarbeit in wien ist um harmonie bemüht und die realität der radlerInnen-massen auf der CM bewirkt ein großes entgegenkommen der polizei.

    ich denke, das ist akzeptabel.

    wichtig ist, dass keine politischen gruppen dabei sind, die sich dieser idee bemächtigen.

    in wien scheint es so zu sein, dass es ein naheverhältnis zu einer sehr engagierten radfahrer-interessensvertretung (IG-FAHRRAD) gibt, die ein gewisses naheverhältnis zu den grünen aufweist. es müsste geklärt werden, ob die CM in wien von den grünen initiert und geleitet wird.

    aus wiener neustädter sicht unterstützen wir die ansicht, dass keine politischen gruppen die CM irgendwie beeinflussen sollen.

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