Fahrradrowdys in Wien?


Der Verkehrssprecher der Wiener ÖVP, Hr. Gerstl fordert eine Reihe von Massnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für RadfahrerInnen und gegen die zunehmende Anzahl von Fahrradrowdies in Wien.

Hr. Gerstl der sich sonst als eingefleischter Auto- und Motorradlobbiest hervortut (http://www.wolfgang-gerstl.at/) fordert unter anderem verpflichtende Schulungen für jugendliche RadfahrerInnen, Kennzeichenpflicht, Helmpflicht, verstärkte und verschärfte Kontrollen, Höchstgeschwindigkeiten usw. Alles zur Sicherheit der RadfahrerInnen natürlich. Und um die bösen Fahrradrowdies endlich in den Griff zu kriegen, welche für Hr. Gerstl scheinbar das Hauptsicherheitsproblem im Wiener Verkehr sind.

Im Ö1-Morgenjournal gabs heute einen sehr guten Beitrag dazu. Mit dem Titel „Mehr Rad-Rowdys? Keine objektiven Belege“ Text und Audio unter http://oe1.orf.at/inforadio/80060.html

Ich finde ja, dass Hr. Gerstl ein sehr gutes Beispiel ist, wie man Fahrradfahren vorsätzlich unattraktiv macht, an den Rand drängt und kriminalisiert.

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9 Antworten zu “Fahrradrowdys in Wien?”

  1. Sg. Hr. Gerstl,

    Tja. Unglaubwürdiger gehts nicht mehr. Da outen Sie sich persönlich als täglicher Radfahrer (was ich Ihnen natürlich auch glaube, auch wenn ich nicht weiss wie weit Sie täglich mit dem Rad und wie weit Sie mit dem Auto fahren) und vertreten eine Politik, die RadfahrerInnen weiter kriminalisiert und ins Eck drängt. Egal welches Sicherheitsmäntelchen Sie Ihrem Forderungskatalog geben.

    Halten wir an den Fakten fest:
    Die Gefährdung im Wiener Verkehr geht zu einem überwältigenden Prozentsatz von Autos aus. Daran wird keine Kennzeichnungspflicht, keine Helmpflicht, keine Geschwindigkeitsbeschränkung für RadfahrerInnen, keine 0.5%%-Grenze etwas ändern.
    Das Schadenspotential eines Autos ist dramatisch grösser als das eines Radfahrers und der Verkehrsanteil traurigerweise ebenfalls. Dazu kommt eine Verkehrsplanung und Gesetzeslage, welche den Autofahrern übertriebene Rechte im Stadtverkehr einräumt. Von Selbstverständnis vieler AutofahrerInnen gar nicht zu reden.

    Wenn wir diese Stadt also sicherer machen wollen, dann sollten wir dort ansetzen, wo es etwas bringt:

    * geschwindigkeitsbeschränkungen für autofahrer
    * verkehrsschulungen für autofahrer
    * politische arbeit um die sinnhaftigkeit vieler autofahrten endlich wirklich zu hinterfragen
    * regelungen gegen die wachsende autoflut (citymaut, kilometermaut und andere steuerungsmechanismen etc.)
    * verstärkte kontrollen, ob Autofahrer auf Radwegen/Gehsteigen parken/fahren
    * usw. usf.

    Ihre Forderungen hingegen würden nur einen minimalen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit leisten, aber den Radverkehr weiter beschränken, an den Rand drängen und potentielle RadfahrerInnen kriminalisieren und verunsichern.

    Auf absurde Details Ihrer Forderungen wie „max. 10km/h auch auf geregelten Übergängen“ will ich nicht weiter eingehen. Sie zeigen davon, wie wenig Anliegen Ihnen ein sicheres, freies und zügiges Radfahren in Wien tatsächlich ist, was die Voraussetzung für eine deutliche Anhebung des Radverkehrs wäre.

    Putzen Sie sich bitte auch nicht an der Stadt Wien und der SP ab. Sinnvolle und konstruktive Kritik an der disaströsen Wiener Verkehrspolitik liese sich genug formulieren.
    Leider verzichten Sie darauf und formulieren einen Forderungskatalog, den ein gäubiger Autolobbist nicht schöner hätte schreiben können.

    In diesem Sinn ist es mir auch herzlich egal, ob Sie persönlich Radfahren oder nicht. Für mich zählt, wie ich als Radfahrer mit Kind den Strassenverkehr täglich wahrnehme und ob Ihre Forderungen meine Situation oder die meines Kindes verbessern würden: Und hier ist die Antwort ein klares NEIN.

    Auf Ihrer Homepage beschweren Sie sich auch über die Erhöhung der Parkscheine und Parkpickerl. Und ich zitiere noch was von Ihrer Homepage :
    „Gerstl: MA 28 Empfehlung zur Fahrradbenützung ist Verhöhnung der Autofahrer“

    Also bitte : stehen Sie zu dem was Sie sind und vermeiden in Zukunft peinliche populistische und absurde Aussagen zu „mehr Sicherheit für Radfahrer“ und vermeiden Sie vor allem Slogans „Miteinander statt Gegeneinander“, wenn Sie nicht bereit sind allen VerkehrsteilnehmerInnen gleiche Rechte und gleichen Raum einzuräumen. Denn das würde heissen, Rechte und Raum für Autos deutlich einzuschränken.

    mfg

  2. Yo, mr. gerstl.

    Was für ein auto fahn sie denn?
    Wäre nett zu wissen wenn ich ihnen höfflich über die motorhaube bunnyhoppe.

    Damz, freier Radfahrer.
    Fangt mich doch!!!

  3. Hi Damz, entschuldige aber Dein Beitrag ist wirklich entbehrlich und geht genau in die Richtung, die eigentlich angeprangert wird. Müssen wir immer die anderen verdammen und ihnen drohen? Ich dachte, die Idee ist gewaltfrei das Thema anzusprechen und keine Angriffsfläche zu bieten. Also bunnyhoppe wo immer Du willst aber möglichst nicht über Motorhauben (nicht einmal über die vom Mr. Gerstl)

  4. Ich hab das posting von damz jetzt nicht als tatsächliche drohung verstanden, sondern eher als gepflegtes „du mich auch“ an hr. gerstl.

    Hr. Gerstl ist ein massiver Autolobbiest, der massive Verschlechterungen der Fahhrradrechte fordert und das zynischerweise auch noch unter dem deckmantel des radfahrerschutzes verkauft. So was darf man schon mal schärfer kommentieren und vor allem auch verdammen. Weil es verdammenswert ist.

    Drohen muss u darf man Hr. Gerstl deshalb natürlich noch lange nicht. Ich denke, dass für einen radikalen Autofanatiker wie Hr.Gerstl die Präsenz von uns 500 RadlerInnen am Freitag Drohung genug ist 🙂

  5. @Geht`s

    so gehört es nicht, fußgänger sind meine meinung nach genau so auf die seite gedrängt wie radfahrer. wir sollen zusammhalten und gemeinsam die autos von die stadt rauswerfen! eh ich meine gemeinsam die autos höflich darauf aufmerksam machen, das gehen und radfahren besser ist 😉
    lg cf

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