18. Mai 2007 – Polizeieinsatz bei CM Linz


70 RadlerInnen fahren friedlich durch Linz – und werden von einem Polizeigroßaufgebot gestoppt. Gilt in Linz nicht was in Wien möglich ist?? Freie Fahrt für freie unmotorisierte BürgerInnen!

Über 60 RadfahrerInnen trafen sich am Hauptplatz, um dann gemeinsam lustvoll und mit viel Geklingel durch die Stadt zu fahren und damit den Radverkehr öffentlich präsent zu machen. Die Route startete wieder über die Nibelungenbrücke, und setzte sich mit einer Runde durch Urfahr fort. Beim Rückweg nach Linz, als die Nibelungenbrücke abermals befahren wurde, tauchte das erste Einsatzfahrzeug auf. Die Polizisten forderten paradoxerweise Radfahrer auf, “am Gehsteig zu fahren”. Weitere Einsatzfahrzeuge erschienen auf der Brücke, und einzelne RafahrerInnen wurden von der Polizei angehalten. Der Großteil setzte seine Fahrt über die Donaulände Richtung Dametzstraße fort, und versuchte einer Polizeiblockade über die Zollamtstraße auszuweichen, die aber mittlerweile auch von 4(!) Polizeiautos abgeriegelt war. Über 20 Polizisten kesselten die RadfahrerInnen ein, nahmen ihre Daten auf und hielten sie ingesamt etwa 30 min auf. Gleichzeitig versuchten ein paar Polizisten, einen Veranstalter ausfindig zu machen, was ihnen natürlich nicht gelang – gibt es ja schließlich auch keinen… Trotzdem wurde die CM in einer abschließenden Ansprache eines der Polizisten (nach Rücksprache mit einem Polizeijuristen) als “nicht angemeldete Veranstaltung” bezeichnet. Die RadfahrerInnen konnten ihre Fahrt schlussendlich fortsetzen, wurden aber dazu angehalten, nicht mehr nebeneinander zu fahren. Ob es zu Anzeigen kommen wird, ist noch nicht klar. Wer eine Anzeige bekommen sollte, soll sich unbedingt per Email an linz(at)criticalmass.at wenden!

In Linz, wo die Stadtverwaltung auf ihrer Homepage eine Sanfte Mobilität propagiert, werden BürgerInnen, die eine solche praktizieren und auch auf der Straße propagieren, von der Polizei daran gehindert, während tagtäglich tausende AutofahrerInnen unbelangt den Verkehr blockieren, und dabei noch dazu mit Lärm, Abgasen und Unfällen die Mitmenschen beeinträchtigen? Wo sind die Ordnungshüter, wenn wie so oft der Radverkehr durch verparkte Radwege oder verstellte Radwegüberfahrten behindert wird? Radfahren in der Gruppe als unangemeldete Aktion, die den Verkehr behindert? Da müssten täglich tausende AutofahrerInnen angezeigt werden… die AutofahrerInnen wissen ja auch oft schon im vorhinein, dass sie im Stau stecken werden, viele von ihnen könnten sicher auch alternativ ein öffentliches Verkehrsmittel, das Fahrrad oder die Füße benutzen – denen könnte man genauso vorwerfen, sie behindern vorsätzlich den Verkehr!

Die Autofahrerland-Postille Österreich berichtet über die Auflösung der CM in Linz:

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3 Antworten zu “18. Mai 2007 – Polizeieinsatz bei CM Linz”

  1. Hallo Paul.
    Lass uns hoffen, dass jener Vorfall aus 2007 in die graue Vorzeit der CMs in Linz gehört!

    Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es in Linz meiner Erinnerung nach keine derartigen Vorfälle in den Jahren 2008 oder 2009 gegeben hat!
    Und die erste Fahrt 2010 war auch ein voller Erfolg!

    Bis nächstes Mal
    LG

    karl

  2. Und…auch jene Anzeigen aus oben beschriebenen Fall wurden damals anno 2007 zurückgelegt!

    Die erfolgreiche Geschichte der Critical Mass in Linz kann auf folgenden Seiten nachgelesen werden: http://www.criticalmass.at/category/linz
    …immer ganz unten auf „Older Entries“ klicken, dann geht’s zurück in der Geschichte.

    Vor der Linzer „Critical Mass“ braucht sich niemand wirklich zu fürchten, das wissen die schon…
    Und IN der Linzer „Critical Mass“ braucht sich als TeilnehmerIn auch niemand zu fürchten, denn wir werden immer mehr!

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